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Die bewährte Kraft der Designprinzipien im Kontext des Value Driven Designs

Die bewährte Kraft der Designprinzipien im...
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Ein Designprinzip ist eine Leitregel oder eine grundlegende Wahrheit, die Designentscheidungen prägt und informiert. Es spiegelt wider, was für ein Team, eine Marke oder ein Projekt wichtig ist, und hilft, Konsistenz, Kohärenz und Klarheit im Designprozess zu gewährleisten.

Zentrale Aspekte

Designprinzipien bestehen aus mehreren Facetten. Sie sind:

  • Wegweisend, nicht vorschreibend. Es handelt sich nicht um starre Regeln oder Checklisten, sondern um eine Perspektive, durch die Gestalter Entscheidungen bewerten. Sie geben Orientierung, ohne etwas vorzuschreiben.
  • Verankert in Werten und Zielen. Gute Designprinzipien bringen zum Ausdruck, was wirklich zählt; seien es die Bedürfnisse der Nutzer, die Markenwerte oder konkrete Unternehmensziele. Sie helfen Teams dabei, Prioritäten zu setzen, wenn es zu Abwägungen kommt.
  • Handlungsorientiert und konkret. Auch wenn sie abstrakt wirken, sollten sie so greifbar sein, dass sie das tägliche Designhandeln beeinflussen. Ein Prinzip wie „Mit Liebe zum Detail begeistern“ ermutigt beispielsweise dazu, auf Kleinigkeiten zu achten.
  • Teamübergreifend konsistent. Designprinzipien fördern die gemeinsame Ausrichtung; besonders in kooperativen Umgebungen oder bei großen Projekten, bei denen viele Designer an einem Strang ziehen müssen.
  • Zeitlos im jeweiligen Kontext. Sie orientieren sich nicht an kurzlebigen Trends, können sich aber mit dem Produkt oder der Organisation weiterentwickeln. Sie sind beständig, ohne unflexibel zu sein.
Ein Grundsatz von Google Material Design: „Bewegung schafft Bedeutung.“ Bewegung ist nicht bloß Dekoration. Sie unterstützt Fokus, Klarheit und ein durchgängiges Nutzungserlebnis.

Warum sind Designprinzipien wichtig

Designprinzipien sind deshalb so bedeutend, weil sie im Gestaltungsprozess für Klarheit, Konsistenz und Fokus sorgen. Sie dienen Teams als gemeinsamer Kompass und unterstützen bei Entscheidungen; besonders dann, wenn es zu Zielkonflikten oder Unsicherheiten kommt. Hier die wichtigsten Gründe:

 

Sie schaffen gemeinsame Ausrichtung

Designprinzipien helfen Teams mit unterschiedlichen Rollen (z. B. Designer, Entwickler, Produktmanager), Entscheidungen im Einklang mit den gemeinsamen Zielen und Werten zu treffen. Auch wenn sie unabhängig voneinander arbeiten. Sie reduzieren Diskussionen und Entscheidungsblockaden, indem sie eine klare Orientierung bieten.

 

Sie stärken Marke und Zweck

Gut durchdachte Designprinzipien spiegeln die Markenpersönlichkeit und die strategische Ausrichtung wider. So wird sichergestellt, dass jedes Produkt, jede Funktion und jede Interaktion den richtigen Ton und die passenden Werte transportiert. Auch wenn sie von verschiedenen Personen zu unterschiedlichen Zeiten gestaltet werden.

 

Sie helfen bei Zielkonflikten

Gestaltung bedeutet oft, widersprüchliche Anforderungen in Einklang zu bringen (z. B. Einfachheit vs. Flexibilität, Schnelligkeit vs. Funktionsvielfalt). Prinzipien erleichtern diese Abwägungen, indem sie die Prioritäten klar benennen. Wenn beispielsweise „Klarheit vor Cleverness“ als Prinzip gilt, entscheidet man sich für eine einfachere Sprache in der Benutzeroberfläche.

 

Sie fördern bewusstes Gestalten

Anstelle von Modetrends, Bauchgefühl oder persönlichem Geschmack ermöglichen Prinzipien, fundierte und durchdachte Designentscheidungen zu treffen, die den Nutzerinnen und Nutzern sowie den Zielen dienen.

 

Sie erleichtern Wachstum und Einarbeitung

Wenn Teams wachsen oder dezentral arbeiten, wirken Designprinzipien wie ein kulturelles und kreatives Fundament. Sie helfen neuen Teammitgliedern, schnell zu verstehen, was „gutes Design“ im jeweiligen Unternehmen oder Produktkontext bedeutet.

 

Sie vereinfachen komplexe Entscheidungen

Designprinzipien bündeln vielschichtige Überlegungen in einem kleinen, einprägsamen Set an wiederverwendbaren Leitgedanken. Das macht sie besonders wertvoll in Situationen, in denen schnelle Entscheidungen unter Druck gefragt sind.

 

Kurz gesagt: Designprinzipien übersetzen abstrakte Werte in konkrete, anwendbare Leitlinien und sorgen so dafür, dass Designentscheidungen nicht nur gut, sondern auch im jeweiligen Kontext richtig sind.

Apple Human Interface Guidelines: „Zurückhaltung, Klarheit, Tiefe.“ Die Benutzeroberfläche dient dem Inhalt, nicht umgekehrt.

Designprinzipien und das OKR-Framework

Designprinzipien verleihen einem OKR-Framework (Objectives and Key Results) strategische und qualitative Tiefe. Während OKRs festlegen, was erreicht werden soll und woran der Erfolg gemessen wird, klären Designprinzipien, wie der Weg dorthin gestaltet werden soll; insbesondere bei kreativen oder subjektiven Entscheidungen.

 

Designprinzipien prägen den Weg zur Zielerreichung

Designprinzipien leiten das Verhalten und die Entscheidungsfindung, während Teams an ihren Zielen arbeiten. Ein Beispiel: Das Ziel für ein Softwareprodukt lautet, die Conversion-Rate beim Nutzer-Onboarding zu verbessern. Eines der Designprinzipien lautet: „Klarheit vor Cleverness.“ Das Team wird dann auf überkomplexe Lösungen verzichten und stattdessen auf einfache, verständliche Kommunikation im gesamten Onboarding-Prozess setzen.

 

Designprinzipien sichern Qualität und Konsistenz bei Wachstum

OKRs zielen häufig auf Wachstum, Geschwindigkeit oder Experimentierfreude ab; Ziele, die leicht auf Kosten von Qualität oder Konsistenz gehen können. Designprinzipien wirken hier wie Leitplanken und sorgen dafür, dass das Streben nach Zielerreichung nicht zu schlechten Designentscheidungen führt.

 

Designprinzipien helfen bei Abwägungen, die sich nicht in Zahlen fassen lassen

Key Results konzentrieren sich oft auf messbare Ergebnisse. Doch im Design geht es auch um viele qualitative Entscheidungen. Designprinzipien unterstützen Teams dabei, die richtigen Weichen zu stellen, wenn es keine eindeutige, zahlenbasierte Antwort gibt.
Beispielsweise bei der Wahl zwischen einem auffälligen neuen Feature oder einem konsistenten Nutzererlebnis.

 

Designprinzipien verbinden Umsetzung mit Marke und Vision

Designprinzipien sorgen dafür, dass die Art und Weise, wie OKRs erreicht werden, die Markenpersönlichkeit und das Markenversprechen widerspiegelt. Das ist besonders wichtig, wenn mehrere Teams gemeinsam an einem übergeordneten Ziel arbeiten.

 

Designprinzipien fördern bereichsübergreifendes Verständnis

Sind Designprinzipien Teil des OKR-Kontexts, verstehen Produkt-, Entwicklungs- und Business-Teams besser, warum bestimmte Designentscheidungen getroffen werden. Auch wenn diese nicht direkt messbar sind. Das stärkt gegenseitiges Verständnis und sorgt für einheitliches Handeln.

 

Designprinzipien übersetzen abstrakte Werte in gelebte Unternehmenskultur

Wenn Ihr Unternehmen Werte wie „Nutzerzentriert handeln“ oder „Höchste Qualität liefern“ vertritt, helfen Designprinzipien dabei, diese Werte konkret im Alltag umzusetzen. Zum Beispiel mit einem Prinzip wie „Nutzerbedürfnisse vor kurzfristigen Geschäftszielen“, das dann die Umsetzung der OKRs gezielt lenken kann.

Beispiel für ein Unternehmensprinzip: „Für Vertrauen gestalten.“ Jede Interaktion (ob Text, Ablauf oder Absicherung) sollte Glaubwürdigkeit und Vertrauen stärken.

Vorsicht vor schlechten Prinzipien

Die Definition von Designprinzipien ist anspruchsvoll – es gibt dabei typische Stolperfallen:

  • Die Prinzipien sind zu vage: Begriffe wie „benutzerfreundlich“ oder „konsistent“ sagen zu wenig aus.
  • Sie sind zu spezifisch: Ein Prinzip wie „Verwenden Sie Datumsauswahlen, bei denen Nutzer das Jahr wählen können“ ist viel zu kleinteilig.
  • Sie klingen wie eine Werbebotschaft: Aussagen wie „Design unterstützt das Geschäftsmodell“ wirken beliebig und wenig hilfreich.

Denken Sie daran: Gute Designprinzipien sind klar, handlungsorientiert und geben Ihrem Design eine eindeutige Richtung.

 

Zusammengefasst

Designprinzipien ergänzen OKRs, indem sie Werte und Intentionen in die Arbeit an messbaren Zielen einfließen lassen. Sie stellen sicher, dass nicht nur das Was, sondern auch das Wie der Zielerreichung im Einklang mit Markenidentität und Nutzererwartungen steht.

 

Im praktischen Einsatz

Keen setzt Designprinzipien im Rahmen seines Value Driven Design-Ansatzes ein, um Markenwerte und kulturelle Werte des Unternehmens gezielt im Designprozess zu verankern.

Möchten Sie mehr über Value Driven Design erfahren? Wir haben eine Einführung zu diesem Thema verfasst, in der Sie die Grundlagen nachlesen können.

 

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Julie Pontier

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